Chart 1 – Kaiserliches Edikt

Glossar

Kaiserliches Edikt

Die deutsch-jüdische Zeitreise beginnt in Köln. Hier hören wir im Jahre 321 erstmals von der Existenz von Juden auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands – lange bevor es Deutschland gab. Der römische Kaiser Konstantin erließ damals ein Gesetz, demzufolge sich auch Juden im Römischen Reich in öffentliche Ämter berufen lassen konnten und sollten.

Das Edikt Kaiser Konstantins von 321

Video des Deutschlandfunks über das Kaiserliches Edikt.

MODUL 1 – HISTORISCHER ABRISS 01/20

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Kaiserliches Edikt 321 n. Chr.

Das Judentum behielt unter Konstantin die Privilegien, die es seit Beginn der Kaiserzeit genoss. Konstantins Politik gegenüber den Juden war recht differenziert. Er hat angeblich einen neuen Tempelbau in Jerusalem verhindert. Sicher ist, dass er zum Christentum konvertierte Juden gesetzlich vor Repressalien durch ihre jüdischen Mitbürger schützte und verbot, dass nichtjüdische Sklaven von ihren jüdischen Besitzern beschnitten wurden. Konversionen zum Judentum wurden erschwert. Andererseits durften Juden nun anscheinend in die städtischen Kurien eintreten (wie ein kaiserliches Dekret aus dem Jahr 321 belegt). Zitiert nach Wikipedia LINK

Kaiser Konstantin

Flavius Valerius Constantinus (* an einem 27. Februar zwischen 270 und 288 in Naissus, Moesia Superior; † 22. Mai 337 in Achyrona, einer Vorstadt von Nikomedia), bekannt als Konstantin der Große (altgriechisch Κωνσταντῖνος ὁ Μέγας), in der Herrscherzählung Konstantin I., war von 306 bis 337 römischer Kaiser. Ab 324 regierte er bis zu seinem Tod als alleiniger Augustus. Zitiert nach Wikipedia LINK

Chart 2 – Blütezeit am Rhein

Glossar

MODUL 1 – Historischer Abriss 02/20

Blütezeit am Rhein

In den Städten Speyer, Worms und Mainz entstanden im Hochmittelalter Zentren jüdischen Lebens. Hier wirkten einige der bekanntesten jüdischen Gelehrten. Bis heute zeugen der alte jüdische Friedhof in Mainz, ein rituelles Tauchbad in Speyer und die mittelalterliche

Synagoge Worms, Rückansicht

Video der jüdischen Gemeinden der Städte Speyer, Worms und Mainz über die Synagoge Worms

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Die Synagoge Worms

Die Synagoge Worms gehört heute der Jüdischen Gemeinde Mainz. Sie geht auf das 1034 gestiftete Gebetshaus zurück und wurde seitdem mehrfach zerstört und neu aufgebaut. Zitiert nach Wikipedia. LINK

Chart 3 – Wirtschaftliche Ausgrenzung

Glossar

MODUL 1 – Historischer Abriss 03/20

Wirtschaftliche Ausgrenzung

Seit dem 10. Jahrhundert wurden in Europa Juden vermehrt in eine Außenseiterrolle gedrängt. Als Nichtchristen durften sie kein Land erwerben, konnten sich also nur in Städten niederlassen. Ihre Erwerbsmöglichkeiten waren stark eingeschränkt. Ein Handwerk durften sie nicht ausüben. Es blieben Berufe und Tätigkeiten, die von Christen geächtet waren: Trödelhandel, Pfandleihe oder Kreditvergabe. Christen war es im Mittelalter nach kirchlichem Recht verboten, Geld gegen Zinsen zu verleihen. Daher wurden Juden notgedrungen häufig Bankiers oder Geldwechsler. Dies führte oft Missgunst und Neid der christlichen Zeitgenossen (siehe auch Stereotyp: „Wucherjude“ ).

Mittelalterliche Illustration von jüdischen Geldverleihern in Frankreich. In der christlichen Bildkunst war der Judenhut das Kennzeichen für Juden.

Figur eines Juden, der als Wucherer verunglimpft wird. Kirche St. Peter und Paul in Rosheim (Elsass)

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Stereotyp „Geldjude“

Zu den Stereotypen über Juden gehört das von den Geldjuden, den Wucherjuden, beziehungsweise den jüdischen Geldverleihern, allesamt Ethnophaulismen. Aus dem damit verbundenen Vorurteil von einer besonderen jüdischen Affinität zum Geld entwickelte sich der Mythos von der „jüdischen Finanzherrschaft“. Zitiert nach Wikipedia. LINK

Chart 4 – Pogrome im Mittelalter

Glossar

MODUL 1 – Historischer Abriss 04/20

Pogrome im Mittelalter

Im Mittelalter kam es in Deutschland immer wieder zu regionalen Hostienschändungen oder Ritualmorde an christlichen Kindern führten immer wieder zu Verfolgungen und Vertreibungen. Auch für die Pestepidemien wurden Juden verantwortlich gemacht. Durch die Pogrome und Vertreibungen wurden ganze Gemeinden ausgelöscht*.

Darstellung eines Pogroms an Juden (Rintfleisch-Verfolgung, Schedelschen Weltchronik, 1493).

ARD-Video über die Verfolgung und Vertreibung der Juden im Mittelalter

Legende zu dem Bild

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Pogrom

Mit Judenpogrom bezeichnet man ein gegen Juden gerichtetes Pogrom, in dessen Folge Juden beraubt, enteignet, vertrieben und auch getötet wurden. Die ersten größeren Judenpogrome im mittelalterlichen Europa wurden im islamisch geprägten, maurischen Teil der Iberischen Halbinsel ausgeführt. Zitiert nach Wikipedia.LINK

Hostienschändung

Als Hostienfrevel oder Hostienschändung bezeichnete die römisch-katholische Kirche zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert den angeblichen Missbrauch von konsekrierten Hostien. Zitiert nach Wikipedia. LINK

Chart 5 – Luthers Judenfendlichkeit

Glossar

Luthers Judenfeindlichkeit

In Wittenberg hielt Martin Luther seine Predigten in der Stadtkirche, an der die sogenannte Judensau zu sehen war: eine die Juden diffamierende Skulptur. 1543 veröffentlichte er selbst eine die Juden diffamierende Schrift mit dem Titel „Von den Juden und ihren Lügen“. Man solle ihre Synagogen zerstören, ihre Häuser niederbrennen und ihnen ihre Gebetbücher wegnehmen. Luther war vor allem enttäuscht darüber, dass die Juden sich nicht zu seiner Form des Christentums bekehren ließen. Aus den meisten Reichsstädten und aus vielen Fürstentümern wurden sie am Ende des Mittelalters vertrieben. Oft entstanden nun bedeutende jüdische Gemeinden am Rande der Großstädte.

„Judensau“-Relief am Regensburger Dom, um 1330

Das judenfeindliche Motiv der „Judensau“ an Kirchen und auf Flugblättern

MODUL 1 – HISTORISCHER ABRISS 05/20

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Pogrom

Martin Luther (* 10. November 1483 in Eisleben, Grafschaft Mansfeld; † 18. Februar 1546 ebenda) war ein deutscher Augustinereremit und Theologieprofessor, der zum Urheber der Reformation wurde. Zitiert nach Wikipedia. LINK

Chart 6 – Die jüdische Aufklärung

Glossar

Modul 1

– Historischer Abriss 06/20

Die jüdische Aufklärung

Ab den 1770er Jahren entstand in Berlin und Königsberg eine Bewegung, die auch als “jüdische Aufklärung“ bezeichnet wird. Sie beruhte auf den Ideen der europäischen Aufklärung und trat für Toleranz und eine gleichberechtigte Stellung der Juden ein. Ein wichtiger Vertreter dieser Bewegung war Moses Mendelssohn, ein deutsch-jüdischer Philosoph.

Moses Mendelssohn 1768, Gemälde von Christian Bernhard Rode

Moses Mendelssohn und die jüdischen Aufklärung

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Die jüdische Aufklärung

Die Haskala (hebräisch השכלה ‚Bildung, Philosophie‘, auch ‚mithilfe des Verstands aufklären‘[1]; von sechel „Vernunft“, „Intellekt“[2]), ab 1831 auch als „jüdische Aufklärung“ bezeichnet,[3] war eine Bewegung, die in den 1770er und 1780er Jahren in Berlin und Königsberg entstand und sich von dort nach Osteuropa ausbreitete. Zitiert nach Wikipedia. LINK

Moses Mendelssohn

Moses Mendelssohn (geboren am 6. September 1729 in Dessau; gestorben am 4. Januar 1786 in Berlin) war ein deutsch-jüdischer Philosoph der Aufklärung. Er gilt als einer der wichtigsten Wegbereiter der Haskala, der jüdischen Aufklärung. Zitiert nach Wikipedia. LINK

Chart 7 – Die Bevölkerung wächst

Glossar

Modul 1

– Historischer Abriss 07/20

Jüdische Bevölkerung wächst

Im 19. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung in den deutschen Staaten stetig an, von rund 25 Mio. um 1820 auf 50 Mio. um 1890. Auch die jüdische Bevölkerung erfuhr einen Zuwachs: von rund 200.000 um 1815 auf über 500.000 zum Ende des Jahrhunderts. Das Jahrhundert war gekennzeichnet vom sozialen Aufstieg der Juden und einer schrittweisen Gleichstellung mit der übrigen Bevölkerung.

Entwicklung der jüdischen Bevölkerung in den deutschen Staaten 1852-1871

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Sozialer Aufstieg der Juden

Der Wandel der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung im Zuge der Industrialisierung ermöglicht vielen Juden den gesellschaftlichen Aufstieg und die Aufnahme eines bildungsbürgerlichen Lebensstils. Zitiert nach bpb: Jüdisches Leben in Deutschland vor 1945 – 19. Jahrhundert. LINK

Chart 8 – Die jüdische Emanzipation

Glossar

Modul 1

– Historischer Abriss 08/20

Jüdische Emanzipation

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts begann in den deutschen Staaten die sogenannte Jüdische Emanzipation. Juden in Europa waren bis dahin jahrhundertelang in eine gesellschaftliche Randposition gedrängt. Es war Napoleon, der diese Entwicklung in den deutschen Staaten in Gang setzte. In den von Napoleon besetzten deutschen Regionen wurden die Juden der übrigen Bevölkerung gleichgestellt.

Louis François Couché (1782-1849): Napoleon stellt den Kult der Israeliten wieder her.

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„Jüdische Emanzipation“

Als jüdische Emanzipation wird der Weg der Juden vom Rand in die Mitte der Gesellschaft bezeichnet. In der christlichen Mehrheitsgesellschaft waren sie eine rechtlich, religiös und sozial diskriminierte Minderheit. Zitiert nach Wikipedia. LINK

Chart 9 – Mühsamer Weg zur Gleichstellung

Glossar

Modul 1

– Historischer Abriss 09/20

Mühsamer Weg zur Gleichstellung

Die rechtliche Gleichstellung der Juden erfolgte nach der Niederlage Napoleons allerdings nur sehr langsam und in vielen Einzelschritten. Preußen gewährte den Juden mit dem Judenedikt von 1812 das Staatsbürgerrecht, das Königreich Bayern folgte 1813, Württemberg 1828. Zwischenzeitlich gab es aber immer wieder Einschränkungen jüdischer Rechte, erst mit der Gründung des deutschen Kaiserreichs 1871 wurde in der Verfassung des deutschen Reiches die bürgerlichen Rechte der Juden festgeschrieben.

Mehr Wissen zur jüdischen Emanzipation im deutschen Kaiserreich:
https://www.dhm.de/lemo/kapitel/kaiserreich/das-reich/juedische-emanzipation.html

Der siebzigste Geburtstag des Kommerzienrates Valentin Manheimer, Gemälde von Anton von Werner, 1887: Porträt der großbürgerlichen deutsch-jüdischen Familie

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Judenedikt

Mit dem Edikt betreffend die bürgerlichen Verhältnisse der Juden in dem Preußischen Staate vom 11. März 1812 wurden die in Preußen ansässigen Einwohner jüdischen Glaubens auf Antrag preußische Staatsbürger. Es löste das noch von Friedrich II. erlassene Revidierte General-Privileg von 1750 ab und gilt als wichtigster Schritt zur rechtlichen Gleichstellung der Juden in Preußen. Zitiert nach Wikipedia. LINK

Gründung deutsches Kaiserreich 1871

Deutsches Kaiserreich ist die nachträgliche Bezeichnung des Deutschen Reiches für die Epoche von seiner Gründung 1871 bis zum Ende der Monarchie in der Novemberrevolution von 1918. Zitiert nach Wikipedia. LINK

Chart 10 – Immer wieder Gewalt gegen Juden

Glossar

Modul 1

– Historischer Abriss 10/20

Immer wieder Gewalt gegen Juden

Trotz der allmählichen der jüdischen Bürgerrechte, kam es auch im 19. Jahrhundert es immer wieder zu Attacken auf Jüdinnen und Juden. 1819 griffen nicht-jüdische Nachbarn – darunter Studenten und Mitglieder von Handwerkszünften und Kaufmannsgilden – ihre jüdischen Nachbarn in pogromartigen Übergriffen an, die als „Hep-Hep-Unruhen“ bekannt wurden. Benannt wurden diese nach dem Schlachtruf, der die Ausschreitungen begleitete. So wütete der Mob u. a. in Würzburg, Frankfurt/Main und Hamburg gegen jüdische Menschen und damit zugleich gegen die Vorstellung von deren wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Gleichstellung.

Johann Michael Voltz: „Würzburg 1819“ – „Hepp! Hepp!“, Kolorierte Radierung von 1819.

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Hep-Hep- Unruhen

Die Hep-Hep-Krawalle („Hep-Hep“ oder „Hepp-Hepp“, wahrscheinlich abgeleitet vom Ruf der Viehtreiber, auch Hep-Hep-Unruhen) 1819 waren eine Welle gewalttätiger antijüdischer Ausschreitungen in vielen Städten und Ortschaften des Deutschen Bundes und über seine Grenzen hinaus, insbesondere in Dänemark. Zitiert nach Wikipedia. LINK: LINK

Chart 11 – Jüdische Reformbewegung

Glossar

Modul 1

– Historischer Abriss 11/20

Jüdische Reformbewegung

Hamburg hatte zu Beginn des 19. Jahrhunderts die größte jüdische Gemeinde in Deutschland. Hier lebten auch sephardische Jüdinnen und Juden, deren Vorfahren aus Spanien und Portugal geflüchtet waren. Im Jahre 1818 begann in Hamburg ein Streit darüber, wie weit man in der Synagoge reformieren dürfe. Darf man Gebetbücher ändern, die hebräische Sprache durch die deutsche ersetzen und eine Orgel im Gottesdienst benutzen? In Hamburg erlebte die jüdische Reformbewegung ihre Geburtsstunde.

Martin Peter Georg Feddersen (1849-1930): Die Synagoge Neweh Schalom in Altona

Zeichen gegen Antisemitismus: Bornplatzsynagoge geht zurück an Jüdische Gemeinde

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Jüdische Reformbewegung

Das liberale Judentum (auch Progressives Judentum oder, besonders in Nordamerika, Reformjudentum) ist eine bedeutende jüdische Konfession, welche die Bedeutung von ethischen gegenüber jener von zeremoniellen Aspekten sowie den Glauben an eine kontinuierliche Offenbarung, die eng mit der menschlichen Vernunft und dem Intellekt verbunden ist und sich nicht auf die Theophanie am Berg Sinai konzentriert, hervorhebt. Zitiert nach Wikipedia. LINK

Chart 12 – Orthodoxes Judentum

Glossar

Modul 1

– Historischer Abriss 12/20

Orthodoxes Judentum

Der Widerstand gegen die jüdische Reformbewegung ging in der Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem von Frankfurt/Main aus. Hier amtierte mit Samson Raphael Hirsch der führende Vertreter des orthodoxen Lagers . Er lehnte keineswegs säkulare Bildung ab und unterschied sich in Äußerlichkeiten nicht von der christlichen Umwelt. Aber er bestand darauf, dass alle religiösen Vorschriften göttlichen Ursprungs seien und man an ihnen nicht rütteln dürfe.

Die Samson-Raphael-Hirsch-Schule in Frankfurt am Main, Hessen, Deutschland, war eine jüdisch-orthodoxe Realschule für Knaben und ein Lyzeum für Mädchen

Jüdisches Leben im Frankfurt der Frühen Neuzeit (Frankfurter Judengasse)

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Orthodoxes Judentum

Das orthodoxe Judentum (…) ist eine der Hauptströmungen des heutigen Judentums neben dem konservativen Judentum, dem liberalen Judentum (bekannt auch als Reformjudentum) und dem Rekonstruktionismus. Zitiert nach Wikipedia. LINK

Chart 13 – Sozialer Aufstieg

Glossar

Modul 1

– Historischer Abriss 13/20

Sozialer Aufstieg

Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts gelang vielen Juden der soziale Aufstieg. Im Zeitalter der Industrialisierung ergaben sich neue beruflichen Möglichkeiten. Wer zuvor als Hausierer oder im Trödelhandel arbeitete, eröffnete nun Ladenlokale, manche wurden sogar Unternehmer. Zahlreiche Juden eröffneten große Kaufhäuser. Die Zahl von Jüdinnen und Juden, die in Armut lebte, nahm deutlich ab.

Innenansicht des Kaufhauses Wertheim in Berlin, 1900

Jüdische Kaufhäuser:
Eine vergessene Geschäftskultur

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Sozialer Aufstieg Mitte 19. Jhdt.

Im Zeitalter der Industrialisierung eröffnen sich den Juden erstmals mehr Freiräume zur Entfaltung. Zitiert nach bpb: 1815-1933: Emanzipation und Akkulturation. LINK

Chart 14 – Metropole Berlin

Glossar

Modul 1

– Historischer Abriss 14/20

Metropole Berlin

Berlin war Ende des 19. Jahrhunderts zur Metropole jüdischen Lebens in Mitteleuropa aufgestiegen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebte ein Viertel aller deutschen Jüdinnen und Juden in der Reichshauptstadt. Pogrome in Osteuropa veranlassten Juden in die Reichshauptstadt zu ziehen bzw. zu fliehen.

Sportler des Jüdischen Turn- und Sportverein Bar-Kochba Berlin (J.T.V.B.K.) in Berlin 1902

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Jüdisches Leben in Berlin

Die Geschichte jüdischen Lebens in Berlin beginnt bereits während der Stadtentstehung im 13. Jahrhundert. Zitiert nach Wikipedia. LINK

Chart 15 – Beginn des Antisemitismus

Glossar

Modul 1

– Historischer Abriss 15/20

Beginn des Antisemitismus

In den 1870er Jahren kam es zu einer Wirtschaftskrise in Deutschland. Vermehrt wurde eine antisemitische Propaganda laut, die Juden die Schuld an der Krise gab. Erstmals wurde die Judenfeindschaft nicht mehr nur religiös begründet, wie es im Mittelalter der Fall war. Es kam jetzt der Begriff der „Rasse“ auf; Juden wurden als fremde Rasse bezeichnet, die nicht dazugehört. Diese Ideologie war in Europa weit verbreitet. Wenig später entstanden die ersten antisemitischen Parteien.

Antisemitische Postkarte, um 1910 (dhm lemo)

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Antisemitische Propaganda

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs häuften sich in Deutschland antisemitische Aktivitäten. Die Juden, die weniger als ein Prozent der Bevölkerung im Deutschen Reich ausmachten, waren in den ersten Nachkriegsjahren die Sündenböcke für all das, was einen Großteil der Deutschen traumatisierte: Revolution, Inflation, soziales Elend. Zitiert nach LeMO (Lebendiges Museum Online): Weimarer Republik
Antisemitismus. LINK

Chart 16 – Antisemitische Parteien

Glossar

Modul 1 – HISTORISCHER ABRISS 16/20

Antisemitische Parteien

Im Kaiserreich entstanden Ende der 1870er Jahre antisemitische Parteien und Gruppierungen, die den Antisemitismus zum wesentlichen Element ihrer Parteiprogramme erhoben. Elemente von rassistischen Ansichten verbreiteten sich in der Gesellschaft. Es wurde erklärt, dass die „Judenfrage“ nur „durch „völlige Absonderung und … schließliche Vernichtung des Judenvolkes gelöst werden“*. Die Idee des Zionismus (Theodor Herzl) war u. a. eine Folge dieser antisemitischen Vorstellungen.

Innenansicht des Kaufhauses Wertheim in Berlin, 1900

*Aus dem Programm der antisemitischen Deutschsoziale Reformpartei, 1894.

„Keiner hat Schuld“ aus Der Wahre Jacob, Nr. 137, 1891.

Gesellschaft im Deutschen Kaiserreich

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Antisemitische Parteien

Als Antisemitenparteien bezeichnet man einige politische Parteien im Deutschen Kaiserreich (1871–1918), die den Antisemitismus zum wesentlichen Element ihres Parteiprogramms erhoben hatten. Zitiert nach Wikipedia. LINK

Zionismus

Der Zionismus ist sowohl eine Nationalbewegung als auch eine nationalistische Ideologie, welche die Errichtung eines jüdischen Nationalstaats in Palästina anstrebte und diesen, nachdem der Staat Israel 1948 gegründet worden war, auch bewahren und verteidigen will. Zitiert nach Wikipedia. LINK

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Chart 17 – In die Katastrophe

Glossar

Modul 1

– Historischer Abriss 17/20

In die Katastrophe

Hitler war seit seiner Zeit in Wien um 1910 ein glühender Antisemit und Rassist. 1933 ergriffen er und die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland. Es begann die Judenverfolgung im Deutschen Reich, etwa 2000 antijüdische Gesetze und Verordnungen wurden erlassen und viele Jüdinnen und Juden in Konzentrationslager gesperrt. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs begann dann die systematische Ermordung jüdischer Menschen in Europa. Sie gipfelte im millionenfachen Massenmord.

Pass mit Judenstempel der Agatha Süss (Jüdisches Museum, Basel, Schweiz)

Video von Terra X auf Wikipedia über „Die Flucht der Juden vor den Nationalsozialisten“

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Antijüdische Gesetze

Mit den Nürnberger Gesetzen – auch als Nürnberger Rassengesetze oder Ariergesetze bezeichnet – institutionalisierten die Nationalsozialisten ihre antisemitische und rassistische Ideologie auf juristischer Grundlage. Zitiert nach Wikipedia. LINK

Holocaust

Der Holocaust […] war der nationalsozialistische Völkermord an 5,6 bis 6,3 Millionen europäischen Juden während des Zweiten Weltkriegs, rund zwei Drittel aller damals lebenden europäischen Juden. Zitiert nach Wikipedia. LINK

Chart 18 – Die große Katasthrophe

Glossar

Modul 1 – HISTORISCHER ABRISS 18/20

Die große Kathastrophe

Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Konzentrationslager von Auschwitz. Mehr als eine Millionen jüdische Menschen wurden hier ermordet, dazu noch hunderttausende anderer Gefangener. Bis zum Kriegsende befreiten alliierte Soldaten alle Konzentrationslager der Nazis. Insgesamt wurden während der NS-Herrschaft in Europa sechs Millionen jüdische Menschen ermordet.

Befreite Häftlinge des KZ Dachau grüßen US-Soldaten

70. Jahrestag der Befreiung des KZ Dachau

Gedenken an KZ-Befreiung Buchenwald

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Auschwitz

Das Konzentrationslager Auschwitz, kurz auch KZ Auschwitz, Auschwitz oder zeitgenössisch K.L. Auschwitz genannt, war der größte deutsche Komplex aus Gefangenenlagern zur Zeit des Nationalsozialismus. Zitiert nach Wikipedia. LINK

Chart 19 – 1945-1989: Nach der Katastrophe

Glossar

Modul 1

– Historischer Abriss 19/20

1945-1989: Nach der Katastrophe

Nach dem Ende der Nazi-Herrschaft lebten nur noch wenige Jüdinnen und Juden in den beiden deutschen Staaten. Vor 1933 gab es etwa 560.000 jüdische Menschen in Deutschland. Während der Nazi-Herrschaft flohen um die 200.000 jüdische Menschen ins Exil. 1950 lebten noch etwa 15.000 Jüdinnen und Juden in Westdeutschland und ca. 2.000 in der DDR.

Die Neue Synagoge in Berlin nach dem Krieg

Jüdisches Leben in der Nachkriegszeit

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Jüdisches Leben in der Nachkriegszeit

Der Neuanfang jüdischen Lebens in Deutschland nach dem Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft war alles andere als selbstverständlich. Zitiert nach bpb: Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945. LINK

Chart 20 – Neues jüdisches Leben

Glossar

Modul 1

– Historischer Abriss 20/20

Neues jüdisches Leben

Das jüdisches Leben in der DDR erlebte Ende der 1980er Jahre einen entscheidenden Aufschwung: Die Regierung der DDR beschloss im Dezember 1989, jüdische Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion in der DDR aufzunehmen*. Mit der deutschen Einheit, wurde die Aufnahme von Jüdinnen und Juden in der Bundesrepublik Deutschland weitergeführt. Seit 1993 sind über 200.000 jüdische Zuwandernde einschließlich ihrer Familienangehörigen aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland zugewandert.

Jüdische Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion

Jüdin nach 1945 in Deutschland / Zeitzeugen

* Die letzte Regierung der DDR bekannte sich zur Verantwortung der deutschen Geschichte. Sie sprach sich dafür aus, „jüdischen Bürgern, denen Verfolgung oder Diskriminierung droht“, im Sinne des „Asyls für Ausländer“ aus „humanitären Gründen“ Aufenthalt zu gewähren. Siehe auch Modul, Chart XX, Thema Kontingentflüchtlinge

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Aufnahme von Jüdinnen und Juden

In den 1990er und Anfang der 2000er Jahre migrierten sogenannte „jüdische Kontingentflüchtlinge“ aus der Sowjetunion in die Bundesrepublik Deutschland. Wie kam es zu der jüdischen Migration? Zitiert nach bpb: Jüdische Kontingentflüchtlinge und Russlanddeutsche. LINK

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