Chart 42 – Rückkehr in ein sozialistisches Deutschland

Glossar

Modul 3

Entwicklung des jüdischen Lebens in der DDR
1945 – 1953 „Von den Anfängen bis zum Beinahe-Abbruch“ 42/56

Rückkehr in ein sozialistisches Deutschland

Nach 1945 begannen – zuerst in der damaligen sowjetischen Besatzungszone, ab 1949 dann in der DDR – jüdische Überlebende des Holocausts ihre Gemeinden wiederaufzubauen. Zu dieser Gruppe gehörten Emigrantinnen und Emigranten, die vor den Nationalsozialisten ins Ausland geflüchtet waren und nun in die DDR zurückkehrten, Jüdinnen und Juden, die aus den Vernichtungslagern befreit worden waren, die im Versteck überlebt hatten oder von ihren nicht-jüdischen Ehepartnern oder anderen Menschen geschützt worden waren.

Dokumentarfilm über Familie Zimmering:
„Komm, wir fliegen übers Brandenburger Tor!

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Sowjetische Besatzungszone

Die Sowjetische Besatzungszone (SBZ; auch Ostzone, Sowjetzone, u. ä.) war eine der vier Besatzungszonen, in die Deutschland 1945 entsprechend der Konferenz von Jalta von den alliierten Siegermächten des Zweiten Weltkrieges aufgeteilt wurde. Sie bestand von Anfang 1945 bis zum 7. Oktober 1949, der Gründung der DDR. Zitiert nach Wikipedia LINK

Chart 43 – Ein besseres Deutschland aufbauen

Glossar

Modul 3

Entwicklung des jüdischen Lebens in der DDR
1945 – 1953 „Von den Anfängen bis zum Beinahe-Abbruch“ 43/56

Ein besseres Deutschland aufbauen

Die jüdischen Rückkehrerinnen und Rückkehrer einte eine gemeinsame große Hoffnung: Sie wollten ein besseres, ein antifaschistisches Deutschland mitgestalten und mithelfen, ihren Traum von einer sozialistischen Gesellschaftsordnung in Deutschland zu verwirklichen. Folglich engagierten sich viele Jüdinnen und Juden in den folgenden Jahren in dem neugegründeten Staat und übernahmen Verantwortung in Politik, Wissenschaft und Forschung, im Gemeinwesen sowie in Kunst und Kultur.

Kundgebungen gegen Faschismus ab 1946 im Lustgarten neben dem Berliner Dom
(© Deutsche Fotothek / Abraham Pisarek)

Ausstellung zu jüdischem Leben in der DDR: „Ein anderes Land“

Die Ausstellung „Ein anderes Land. Jüdisch in der DDR” 2024 im Jüdischen Museum Berlin.

Ausstellung zu jüdischem Leben in der DDR: „Ein anderes Land“

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antifaschistisch

Antifaschismus (von griechisch ἀντί antí „gegen“) bezeichnet eine Haltung und soziale Bewegungen, die sich in Theorie und Praxis gegen jede Erscheinungsform von Faschismus wenden. In den realsozialistischen Staaten war Antifaschismus ideologisch eine verordnete Staatsdoktrin. Zitiert nach Wikipedia LINK

Chart 44 – Ein schwerer Neuanfang

Glossar

Modul 3

Entwicklung des jüdischen Lebens in der DDR
1945 – 1953 „Von den Anfängen bis zum Beinahe-Abbruch“ 44/56

Ein schwerer Neuanfang

Die sowjetische Besatzungsmacht und die DDR-Regierung unterstützten zunächst den Wiederaufbau jüdischen Lebens, auch durch Rückgabe von jüdischem Eigentum und Förderung jüdischer Organisationen. Der Versuch des Neubeginns fand unter schwierigen Bedingungen statt, da die meisten Jüdinnen und Juden alles verloren hatten.

Berlin, Schicksalsjahre einer Stadt / Die Jahre 1945 – 1948

Familie mit Koffern: Symbolbild: Ki generiert (Adobe Firefly)

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Schwieriger Neuanfang

Die DDR verstand sich als Nachfolgerin des antifaschistischen Widerstandskampfes – gleichwohl begleiteten antijüdische Kampagnen immer wieder das Leben von Jüdinnen und Juden in der DDR.
Zitiert nach bpb: Leben im Schatten von Schoah und Stalinismus (1945-1989) LINK

Chart 45 – Keine Tradition mehr

Modul 3

Entwicklung des jüdischen Lebens in der DDR
1945 – 1953 „Von den Anfängen bis zum Beinahe-Abbruch“ 45/56

Glossar

Keine Traditionen mehr

Mit staatlicher Unterstützung konnte die jüdische Gemeinschaft ihre Kultur und Religion wiederbeleben und Gemeinden und jüdische Schulen eröffnen. Anfangs erhielten jüdische Gemeinden in der DDR finanzielle Unterstützung und politische Anerkennung seitens der Regierung. Zu jener Zeit, Ende der 1940er Jahre, lebten nur noch 2.000 Jüdinnen und Juden in der DDR. Das religiöse Leben in den jüdischen Gemeinden litt jedoch unter der Zerstörung der jüdischen Einrichtungen während der NS-Zeit. Torarollen, Gebetbücher, Literatur über jüdische Festtage oder koschere Lebensmittel gab es nicht mehr. Die weit überwiegende Mehrzahl der in der DDR lebenden Jüdinnen und Juden war nicht religiös sozialisiert und hatte jegliche Bindung an die Tradition ihrer Vorfahren aufgegeben.

Der Leuchter in Sacharjas Vision (Buchmalerei von Josef Asarfati,
Biblia de Cervera, um 1300, Biblioteca Nacional de Portugal)

Aique

Volorum labo. Igention pa auditem escit, epliquam,
ommoloribus rero dolum aut labo. Um ipsam aut hil
ipis asitemq uuntisci consed essit exerruptam qui di
tem qui

Aberis

Pspelis et mi, cuscipsum del ipsunti beatatio. Eptate
poreZu Beginn des 19. Jahrhunderts begann in den
deutschen Staaten die sogenannte Judenemanzipation

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Torarollen

Mit dem Begriff Tora wird auch die Torarolle bezeichnet. Dies ist eine handgeschriebene Rolle aus Pergament mit dem unvokalisierten hebräischen Text der fünf Bücher Mose. Zitiert nach Wikipedia LINK

Koschere Lebensmittel

Als koscher (aschkenasische Aussprache von hebräisch כּשר kascher, wörtlich „tauglich“) wird im kulinarischen Bereich alles bezeichnet, was nach den jüdischen Speisegesetzen (hebräisch כַּשְרוּת Kaschrut bzw. in aschkenasischer Aussprache Kaschrus) erlaubt ist. Zitiert nach Wikipedia LINK

Chart 46 – Versteckter Antisemitismus

Glossar

Modul 3

Entwicklung des jüdischen Lebens in der DDR
1945 – 1953 „Von den Anfängen bis zum Beinahe-Abbruch“ 46/56

Versteckter Antisemitismus

Offiziell gab es keine Judenfeindlichkeit in der DDR. In der Gesellschaft war sie dort aber ebenso vorhanden wie in der Bundesrepublik. Die Zeit des Nationalsozialismus war noch nicht lange her, die Einstellungen der Menschen Juden gegenüber noch vorhanden, wenn auch meist versteckt. Der latente Antisemitismus in beiden deutschen Staaten äußerte sich z. B. durch antisemitische Schmierereien und Schmähungen an Häuserwänden oder durch Friedhofsschändungen etc.). Dies passierte sowohl in Westdeutschland wie auch in der DDR.

Grabschändungen auf dem jüdischen Friedhof in Berlin (Ost), Schönhauser Allee, 1947
(© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek / Fritz Eschen)

Antisemitismus in der DDR

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Judenfeindlichkeit in der DDR

Die DDR war ein antifaschstischer Staat, in dem es keine Judenfeindlichkeit geben konnte – oder?
Zitiert nach Bundesstiftung Aufarbeitung: Antisemitismus in der DDR
LINK

Chart 47 – Judenfeindliche Propaganda

Glossar

Modul 3

Entwicklung des jüdischen Lebens in der DDR
1945 – 1953 „Von den Anfängen bis zum Beinahe-Abbruch“ 47/56

Judenfeindliche Propaganda

Anfang der 50er-Jahre verfolgte Stalin im Rahmen einer Kampagne Jüdinnen und Juden in der Sowjetunion als „Kosmopoliten“ und „imperialistische Verschwörer“. Die DDR griff diese antizionistische Propaganda auf und verbreitete nur wenige Jahre nach dem Holocaust selbst judenfeindliche Vorurteile. In der Zeit der Schauprozesse und der antizionistischen Kampagne in der Sowjetunion und in Osteuropa (um 1952/53) gerieten jüdische Gemeinden in Bedrängnis. Dies zeigte sich insbesondere während des Prager Slánský-Prozess* im November 1952. Eine Welle anwachsender Feindseligkeit gegen „Zionisten“, die Hetze in den Medien und staatliche Willkür veranlasste viele Jüdinnen und Juden erneut zur Flucht (meist nach Israel) und führte dazu, dass das jüdische Lebens in der DDR beinahe erlosch.

Rudolf Slánský (1948)

Deutsches Protokoll des Slánský-Prozesses,
Justizministerium Prag (1953)

* Rudolf Slánský, Sohn eines jüdischen Händlers, von 1945-1951 Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KSČ), wurde in einem antisemitischen Schauprozess angeklagt und im Dezember 1952 hingerichtet.

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Antizionistische Propaganda

Antizionismus ist ein Sammelbegriff für gegen (griechisch antí) den Zionismus gerichtete politische Ideologien. Seit der Gründung des Staates Israel 1948 richten diese sich als Antiisraelismus gegen den jüdischen Staat. Zitiert nach Wikipedia LINK

Slánský-Prozess

Der Slánský-Prozess (…) war ein antisemitischer Schauprozess im Jahre 1952 in Prag gegen 14 Mitglieder der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KSČ), darunter elf Juden.
Zitiert nach Wikipedia LINK

Chart 48 – Eine kleine Gemeinde

Glossar

Modul 3

Entwicklung des jüdischen Lebens in der DDR
1960 – 1970 „Sozialistische Staatsbürger jüdischen Glaubens? 48/56

Eine kleine Gemeinde

In den frühen 1960er-Jahren lebten nur noch wenige hundert Jüdinnen und Juden in der DDR. Es gab ein, wenn auch nur bescheidenes, staatliches Engagement zu Gunsten der jüdischen Gemeinden. Einige jüdische Gemeinden erhielten staatliche Unterstützung bei der Wiederherstellung und den Unterhalt der noch wenigen verbliebenen Gottesdiensträume und Friedhöfe.

Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Leipzig beim Gottesdienst im Gemeindehaus.
Die Gemeinde ist überaltert. Leipzig, ca. 1965 (© Hanni Kroh, Leipzig und JMB)

Warum kehrten Jüdinnen und Juden nach der Befreiung vom Nationalsozialismus nach Deutschland zurück?

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Geschichte der Jüdinnen und Juden in der DDR

Die Geschichte der Jüdin­nen*Juden in der DDR beginnt nicht erst mit der Gründung des Staates am 7. Oktober 1949. Vielmehr wurden schon seit Mai 1945 die Weichen gestellt für die spätere Teilung in Ost und West, den Kalten Krieg, die stalinistischen Säuberungen und die Bedingungen jüdischen Lebens im Osten. Zitiert nach Jüdisches Museum Berlin: Beargwöhnt und heraus­gehoben: Jüdin­nen/Juden in der DDR. LINK

Chart 49 – In der Isolation

Glossar

Modul 3

Entwicklung des jüdischen Lebens in der DDR
1960 – 1970 „Sozialistische Staatsbürger jüdischen Glaubens? 49/56

In der Isolation

Der Bau der Berliner Mauer im August 1961 verstärkte die Isolation der jüdischen Gemeinden in Ostdeutschland und trennte sie von ihren westdeutschen und internationalen Netzwerken. Was bis heute weitgehend unbekannt ist: Der erste Tote an der innerdeutschen Grenze (nicht an der Berliner Mauer!) war ein Jude. Der Ex-Kommunist und Journalist Kurt Lichtenstein übertrat, von Westdeutschland aus, die innerdeutsche Grenze, um mit Landarbeitern zu sprechen. Am 12. Oktober 1961 geriet er dabei in das Visier von DDR-Grenzbeamten, die ihn erschossen und auf ostdeutsches Gebiet zerrten.

Winken über die Berliner Mauer

„Was soll diese Mauer mitten in Berlin?“

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Kurt Lichtenstein (* 1. Dezember 1911 in Berlin; † 12. Oktober 1961 in Klötze) war ein deutscher Kommunist, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus sowie Landtagsabgeordneter und wurde von Grenztruppen der DDR erschossen, weil er die innerdeutsche Grenze übertrat, um mit Landarbeitern zu sprechen. Zitiert nach Wikipedia LINK

Chart 50 – Die Frankfurter Auschwitzprozesse

Glossar

Modul 3

Entwicklung des jüdischen Lebens in der DDR
1960 – 1970 „Sozialistische Staatsbürger jüdischen Glaubens? 50/56

Die Frankfurter Auschwitzprozesse

Im Dezember 1963 wurden ehemalige SS-Angehörige wegen ihrer Verbrechen in Frankfurt angeklagt, es begannen die sogenannten Auschwitzprozesse. Sie erregten weltweite Aufmerksamkeit. Im Zuge dessen gab es auch in der DDR eine öffentliche Debatte über die Verbrechen Deutschlands und über mögliche Formen von Antisemitismus in der DDR.

Der Frankfurter Auschwitz-Prozess 1963

Deutsches Haus – Trailer Kinofilm

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Auschwitzprozesse

Als Auschwitzprozesse werden Gerichtsverfahren in Polen, Deutschland und Österreich bezeichnet, in denen versucht wurde, NS-Verbrechen im KZ Auschwitz juristisch aufzuarbeiten. Zitiert nach Wikipedia LINK

Chart 51 – Der Sechs-Tage-Krieg und die Folgen

Glossar

Modul 3

Entwicklung des jüdischen Lebens in der DDR
1960 – 1970 „Sozialistische Staatsbürger jüdischen Glaubens? 51/56

Der Sechs-Tage-Krieg und die Folgen

Als 1965 die Bundesrepublik Deutschland und der Staat Israel offiziell diplomatische Beziehungen zueinander aufnahmen, erkannte die DDR den Staat Israel diplomatisch nicht an. Das erschwerte die Beziehungen zu internationalen jüdischen Organisationen und isolierte das jüdische Leben in der DDR. Im Juni 1967 begann eine neue Hetzkampagne der DDR-Regierung gegen Israel. Grund war der Sechs-Tage-Krieg. Die SED erklärte Israel zum ‚internationalen Rechtsbrecher‘ und ‚imperialistischen Aggressor‘. Die am Krieg beteiligten arabischen Staaten wurden mit Waffenlieferungen unterstützt.

Zerstörungen in der syrischen Stadt Quneitra auf den Golanhöhen

Der Sechs-Tage-Krieg und seine Auswirkungen

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Sechs-Tage-Krieg

Der Sechstagekrieg oder Junikrieg (…) zwischen Israel und den arabischen Staaten Ägypten, Jordanien und Syrien dauerte vom 5. bis zum 10. Juni 1967. Zitiert nach Wikipedia LINK

Chart 52 – Nur noch sehr wenige Juden

Glossar

Modul 3

Entwicklung des jüdischen Lebens in der DDR
Ab 1980 „Kursänderung, aber zweckgebunden“ 52/56

Nur noch sehr wenige Juden

In den 1980er Jahren zählte die jüdischen Gemeinden der DDR knapp 400 Mitglieder, 200 davon gehörten zur Ostberliner Gemeinde. Die israelfeindliche Politik der DDR hatte zur Folge, dass den jüdischen Gemeinden der Kontakt zu internationalen jüdischen Verbänden weitgehend versperrt blieb. Bis 1989 litten die jüdischen Gemeinden weiter an einem Mitgliederschwund, aufgrund von Überalterung und weiteren Auswanderungen nach Israel. Viele jüdische SED-Mitglieder waren aus Angst vor Repressalien aus der Religionsgemeinschaft ausgetreten.

Barbara und Peter Honigmann heiraten unter der Chuppa, Berlin, 1981
(© JMB und Barbara und Peter Honigmann)

Wie war es, als Jüdin oder Jude in der DDR aufzuwachsen?

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Israelfeindliche Politik der DDR

Die staatliche Politik der DDR war zurzeit der Verfolgungen in den Jahren 1952/53 durchaus antisemitisch. Danach kam es immer wieder zu antiisraelischen Kampagnen, die auch offen antisemitischer Stereotype bedienten. Zitiert nach bpb: Das Verhältnis der DDR zu Israel LINK

Chart 53 – Planänderung

Glossar

Modul 3

Entwicklung des jüdischen Lebens in der DDR
1960 – 1970 „Sozialistische Staatsbürger jüdischen Glaubens? 53/56

Planänderung

Ab Mitte der 1980er-Jahre zeigte die Regierung der DDR ein stärkeres Interesse an den jüdischen Gemeinden. In erster Linie ging es den Machthabern um internationale Anerkennung und bessere Beziehungen zu westlichen Ländern. Aus diesem Grund wurden vermehrt jüdische Institutionen finanziell unterstützt und kulturelle Veranstaltungen und Gedenkfeiern gefördert.

Shabbat in Glowe, Glowe, 1980er Jahre (Foto: Landesverband Sachsen der Jüdischen Gemeinden)

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Stärkeres Interesse an jüdischen Gemeinden

Im Juni 1988 beschloss der Ministerrat der DDR, ein internationales Kuratorium und eine Stiftung zur Wiedererrichtung der zerstörten Synagoge in Ostberlin zu gründen. Zitiert nach Rosa Luxemburg Stiftung: Das Jahr 1988: Neue Akzente zum 50. Jahrestag der Pogromnacht LINK

Chart 54 – Wiederaufbau der Neuen Synagoge

Glossar

Modul 3

Entwicklung des jüdischen Lebens in der DDR
1960 – 1970 „Sozialistische Staatsbürger jüdischen Glaubens?“ 54/56

Wiederaufbau der Neuen Synagoge

Am 9. November 1988 wurde auch in der DDR der 50. Jahrestag der Novemberpogrome von 1938 begangen. Es fanden offizielle Gedenkveranstaltungen statt, was für die jüdische Gemeinde von großer Bedeutung war. Einen Tag später wurde ein symbolischer Grundstein für den Wiederaufbau der zerstörten Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße gelegt.

Die Neue Synagoge in Berlin-Mitte heute

Schicksalsjahre einer Stadt 1988

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Neue Synagoge

Juden, Berliner, Bürger. Die einst mit 3200 Sitzplätzen größte Synagoge Deutschlands, zum jüdischen Neujahrsfest 1866 eingeweiht, spiegelt deutsch-jüdische Geschichte beispielhaft wider. Zitiert nach Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum: Neue Synagoge Berlin – von 1866 bis heute

Chart 55 – keine Rückgabe

Glossar

Modul 3

Entwicklung des jüdischen Lebens in der DDR
1960 – 1970 „Sozialistische Staatsbürger jüdischen Glaubens? 55/56

Keine Rückgabe

Trotz der offiziellen Unterstützung blieb antisemitisches Denken in Teilen der Gesellschaft und der Regierung bestehen. Die staatliche Kursänderung hatte oft eher pragmatische statt ideologische Motive. Auch erließ die DDR-Regierung keinerlei Gesetz, das eine Rückgabe „arisierten“ Vermögens an jüdische Privatpersonen erlaubt hätte.

Der Künstler Leon Kahane über seine Arbeit „vom ich zum wir”, die im Auftrag des Jüdischen Museums Berlin (JMB) entstanden ist und durch die FREUNDE DES JMB ermöglicht wurde.

Purimspiel, Berlin, 1985- 1986 (Fotograf Thomas Sandberg)

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Antisemitisches Denken in der DDR

Die Geschichte der Jüdin­nen*Juden in der DDR beginnt nicht erst mit der Gründung des Staates am 7. Oktober 1949. Vielmehr wurden schon seit Mai 1945 die Weichen gestellt für die spätere Teilung in Ost und West, den Kalten Krieg, die stalinistischen Säuberungen und die Bedingungen jüdischen Lebens im Osten. Zitiert nach Jüdisches Museum Berlin: Beargwöhnt und heraus­gehoben: Jüdin­nen/Juden in der DDR LINK

Chart 56 – Neue Zeiten

Glossar

Modul 3

Entwicklung des jüdischen Lebens in der DDR
1960 – 1970 „Sozialistische Staatsbürger jüdischen Glaubens?“ 56/56

Neue Zeiten

Erst nach dem Mauerfall und der politischen Wende von 1989/1990 verbesserte sich die Situation der Jüdinnen und Juden in der DDR. Die erste frei gewählte Volkskammer bat in einer gemeinsamen Erklärung 1990 „die Juden in aller Welt“ um Entschuldigung für die Versäumnisse der DDR. Ein Gesetz zur Regelung offener Vermögensfragen wurde anschließend mit dem Einigungsvertrag umgesetzt.

Mädchentanzgruppe beim Sommerfest des Jüdischen Kulturvereins, Berlin 1990 (Fotograf: Detlev Steinberg ©JMB)

Ansprache des jüdischen Schriftstellers
Stefan Heym auf dem Alexanderplatz

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Offene Vermögensfragen

Als offene Vermögensfragen bezeichnete man die zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) während der deutschen Teilung ungelösten Fragen, wie die Überführung von Vermögenswerten in Volkseigentum, aber auch Vermögensverluste von Verfolgten des NS-Regimes auf dem Gebiet der DDR wiedergutzumachen sind, soweit Vermögen von Staatsangehörigen der Bundesrepublik Deutschland betroffen war.
Zitiert nach Wikipedia LINK

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